Demut im Neflental: Glanzhoch am Kristallsee
Im Neflental beginnt der Tag in der Zeit des Glanzhoch. Die Sonne streichelt sanft die Farnwiesen und lässt Kristallflüsse in Gold und Bernstein flirren. An diesem besonderen Morgen läuft Rosa Immergrün über einen schmalen Pfad zur Seerosenbucht, einem stillen Ausläufer des Kristallsees. Die großen, runden Blätter schwimmen ganz ruhig auf dem Wasser. Zarte, weiße Blüten öffnen ihre Kronen zur Sonne, während bunte Fische unter der Wasseroberfläche hin- und herschwirren. Schillernde Libellen tanzen in der warmen Luft und bauen aus Licht und Farben kurze Regenbögen.
Am Ufer der Seerosenbucht treffen sich die Bewohner des Neflentals. Heute ist das Glanzhoch-Fest. Alle feiern die Sonne, das Wasser und die bunten Lampions, die später lautlos über den See schweben werden. Feine Leckerbissen warten auf Bänken, und die Musik klingt fröhlich über das Wasser. Rosa Immergrün freut sich schon auf das Wasserballspiel, das gleich beginnt.
Warum Demut an der Seerosenbucht wichtig wird
Der Wettkampf am Kristallsee beginnt. Alle wollen gewinnen, und viele Zuschauer feuern ihre Freundinnen und Freunde fröhlich an. Auch Rosa Immergrün will heute unbedingt zeigen, wie gut sie springen und fangen kann. Denn gestern hat sie lange im Farnwald geübt. Doch beim ersten Versuch, den bunten Ball zu schnappen, gleitet dieser ihr durch die Finger und plumpst mit einem Spritzer ins Wasser. Die anderen kichern leise, und Rosa Immergrün spürt, wie ihre Wangen heiß werden. Sie ärgert sich ein bisschen, aber sie gibt nicht auf.
Im nächsten Durchgang gelingt ihr ein toller Sprung. Die Menge jubelt. Doch dann sieht Rosa Immergrün, dass eine Freundin ausrutscht und ins Wasser plumpst. Rosa Immergrün läuft gleich zu ihr, hilft ihr hoch und fragt: „Geht es dir gut?“ Sie schenkt ihr ein Lächeln, und alle sehen, wie freundlich sie ist. Die anderen klatschen und nicken. Auch wenn Rosa Immergrün kurz darauf wieder einen Ball verliert, ist sie zufrieden. Für sie zählt jetzt etwas anderes als der Sieg – sie freut sich, dass sie helfen konnte.
Gemeinsam feiern im Glanzhoch
Am Abend sitzen alle um die Lagerfeuer. Das Ufer der Seerosenbucht ist in Smaragdgrün, Saphirblau und Korallenrot getaucht. Die tanzenden Lichter spiegeln sich auf den kleinen Wellen. Rosa Immergrün und ihre Freunde erzählen sich lustige Geschichten und knabbern an duftenden Kräuterkeksen. Plötzlich ruft jemand: „Lasst uns Lampions steigen lassen!“
Rosa Immergrün bastelt gemeinsam mit den anderen einen Lampion aus bunten Blättern. Sie hilft den Jüngeren, ohne zu zeigen, wie geübt sie darin schon ist. Sie merkt: Es kommt nicht darauf an, der oder die Beste zu sein, sondern darauf, freundlich und hilfsbereit miteinander umzugehen. Als die Lampions in der Dämmerung aufsteigen, fühlen sich alle miteinander verbunden. Jedes Licht am Himmel erinnert daran: Echte Stärke zeigt sich in Demut und Bescheidenheit.
Was lernen wir daraus?
Im Neflental gibt es viele Möglichkeiten, stark zu wirken. Aber wer demütig und bescheiden bleibt wie Rosa Immergrün, gewinnt echte Freunde und erlebt mehr Freude. Man muss nicht immer der Beste sein. Denn wenn du anderen hilfst, wächst dein Herz, und alle feiern mit dir zusammen. So scheint am Ende das Licht der Lampions auf alle, und jeder spürt: Demut ist wirklich cool!
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