Ehrlichkeit: Warum Lügen keine gute Idee sind!

Geschichten aus dem Neflental: Warum Lügen keine gute Idee sind

Im Herzen des Neflentals, wo Gold und Maigrün die Welt bemalen, beginnt unsere Geschichte. Es ist Frühling und der Nachtigallenstieg leuchtet in Elfenbein und Himmelblau. Überall zwitschern fröhliche Vögel aus den dichten Weißdornbüschen. Die Blumen blühen um die Wette. Ein leichter Wind weht durch das Tal, weil der Winter gerade fortgezogen ist.

Ein besonderer Morgen im Neflental

An diesem Tag erwacht Rosa Immergrün schon sehr früh. Die Sonne zaubert ein goldenes Licht auf die Farnwiesen. Sie hüpft den Nachtigallenstieg entlang und freut sich auf das Fest in der Gläsernen Schlucht. Alle aus dem Neflental wollen dort zusammenkommen und lachen, singen und Geschichten erzählen.

Das große Geheimnis

Während Rosa Immergrün durch die blühenden Maigrün-Büsche streift, sammelt sie wunderschöne Steine für ihre Freunde. Doch plötzlich bleibt sie stehen. Eine glänzende Murmel liegt unter einem Weißdornbusch, in der das Sonnenlicht in allen Regenbogenfarben funkelt. Rosa sieht sich um, aber niemand ist in der Nähe. Sie nimmt die Murmel an sich und denkt: “Wenn ich ehrlich bin, muss ich sie zurückgeben. Aber sie ist so schön! Vielleicht merke ich nur ganz kurz, wie sie im Licht glitzert.”

Aufgeregt läuft sie zur Gläsernen Schlucht. Dort haben sich viele versammelt: Immergrüns, Flossianer und sogar einige weiße Elfen aus dem Palast am Wasserfall. Die Wände der Schlucht schimmern wie Eis und werfen bunte Streifen auf die Wiesen. Rosa spürt das Glitzern der Murmel in ihrer Tasche.

Eine kleine Lüge am funkelnden Schluchtgrund

Plötzlich fragt Marlo aus dem Buchwald: “Hat jemand meine Regenbogenmurmel gesehen? Sie ist klein, aber so besonders, weil mein Opa sie mir geschenkt hat.” Alle schauen sich verwundert um. Rosa wird ganz warm im Gesicht. Ihr Herz klopft wie ein Specht, weil sie weiß, was die Wahrheit ist.

Rosa möchte die Murmel gern für sich behalten, weil sie so sehr funkelt. Doch als jemand fragt, ob sie die Murmel gefunden hat, sagt sie: “Nein, ich habe nichts gesehen.” Rosa fühlt sich nach dieser Lüge komisch und vielleicht sogar ein wenig traurig.

Im Sonnenlicht tanzen die Farben der Murmel in ihrer Tasche, und sie merkt, dass etwas nicht stimmt. Ihr Bauch grummelt, die Gläserne Schlucht glitzert wie nie zuvor, aber Rosa kann sich gar nicht freuen. Die Lüge macht schwer und klebrig – wie hartes Baumharz an den Händen.

Der Zauber der Ehrlichkeit

Nach einer Weile kann Rosa Immergrün nicht mehr stillsitzen. Sie nimmt all ihren Mut zusammen. Die Nachtigallen singen über ihr, als sie langsam zu Marlo geht. Sie holt die Regenbogenmurmel aus der Tasche. “Hier, Marlo, ich habe sie gefunden”, sagt sie leise, “und ich habe dich vorhin angelogen. Das tut mir leid.”

Marlo sieht sie erstaunt an. Doch dann lächelt er. Die anderen schauen neugierig zu Rosa. Plötzlich spürt sie, wie das Gewicht von ihrem Herzen abfällt. Marlo sagt: “Danke, dass du ehrlich bist. Ich wäre sehr traurig gewesen, hätte ich die Murmel verloren. Aber ich bin froh, sie und dich in meiner Nähe zu haben.”

Die weißen Elfen tanzen vor Freude durch das Licht. Ihre Flügel funkeln im goldenen Abendlicht der Schlucht. Die Farben in der Gläsernen Schlucht werden noch schöner. Rosa weiß nun, dass Ehrlichkeit die Welt heller macht – viel heller als das schönste Glitzern einer Murmel.

So feiert die ganze Gemeinschaft ein glückliches Fest. Sie erzählen Geschichten, singen und tanzen. Und Rosa Immergrün fühlt sich leicht wie eine Feder im Wind. Sie hat gelernt, dass Lügen alles schwer machen. Ehrlichkeit macht nicht nur Freunde froh, sondern auch das eigene Herz.

Was lernen wir daraus?

Ehrlichkeit ist wichtig. Sie schenkt Vertrauen und sorgt für gute Freundschaften. Lügen lösen vielleicht ein Problem für einen kurzen Moment. Aber sie machen traurig und das Herz schwer. Im Neflental wissen jetzt alle: Auch wenn es Mut braucht – die Wahrheit bringt am Ende am meisten Freude und Licht.

Du willst das Buch “Rosa Immergrün und das goldene Eichenblatt” bestellen – hier klicken!. Nimm auch gerne Kontakt zur Autorin Kira Kimmelmann auf auf oder lese weitere Kurzgeschichten von Rosa Immergrün hier.