Mit Geduld zum Ziel im Neflental
Im Neflental beginnt ein klarer Wintermorgen. Die Sonne lässt den Schnee auf den Bergen glitzern, und über dem Kristallkamm leuchtet alles kristallklar, stahlgrau, himmelblau und schneeweiß. Im Dorf planen viele Bewohner heute eine besondere Wanderung. Rosa Immergrün ist dabei sehr gespannt, denn das Ziel ist hoch oben bei den Singenden Klippen. Sie hat davon gehört, dass dort seltsame Melodien durch den Wind entstehen und manchmal sogar Antworten auf schwierige Fragen erscheinen.
Der Weg zu den Singenden Klippen
Rosa Immergrün packt ihren kleinen Rucksack und macht sich auf den Weg. Die Pfade im Neflental sind im Winter oft vereist. An einigen Stellen lauern tiefe Schneeverwehungen, und manchmal rutscht Rosa aus. Sie spürt, dass es heute besonders wichtig ist, nicht die Geduld zu verlieren. Andere Wanderer laufen schnell an ihr vorbei, aber das macht ihr nichts. Sie denkt: “Jeder hat sein eigenes Tempo. Ich brauche heute keinen Wettlauf.”
Bald hört Rosa Immergrün das leise Pfeifen des Windes. Je näher sie den Singenden Klippen kommt, desto klarer werden die Töne. Sie erinnern an Flöten, an Lieder, die jemand längst vergessen hat. Rosa bleibt stehen, hört genau hin, und nimmt sich Zeit für jeden einzelnen Ton. Wer mit Geduld zuhört, versteht hier angeblich besonders viel.
Geduld macht stark
Am Fuß der gewaltigen Felswände trifft Rosa Immergrün auf andere Kinder. Manche sind unruhig und scharren mit den Füßen. “Warum dauert das so lange? Warum meldet sich bei mir keine Antwort?”, ruft jemand. Doch Rosa Immergrün setzt sich in den Schnee und schließt die Augen. Während der Wind neue Töne zwischen die Klippen wirbelt, atmet sie ruhig ein und aus. Die Zeit vergeht. Ihr Körper wird kalt, aber sie bleibt ruhig.
Plötzlich fühlt Rosa Immergrün einen leichten Stoß. Etwas Warmes schlägt um ihre Schultern. Neben ihr sitzt nun eine kleine Freundin. Gemeinsam hören sie dem Wind zu. Und auf einmal scheint es, als würde die Melodie extra für sie spielen. Sie versteht jetzt: Mit Geduld kannst du Dinge hören, die andere überhören. Mit Geduld entdeckst du manchmal die besten Antworten.
Die Belohnung am Kristallkamm
Der Weg vom Fuß der Singenden Klippen hinauf zum Kristallkamm ist steil. Eisige Felsen und Schnee türmen sich zu leuchtenden Skulpturen. Hier heißt es, langsam und vorsichtig zu gehen. Rosa Immergrün stapft Schritt für Schritt durch das Weiß. Ihre Hände tun weh vor Kälte. Wieder denkt sie daran, wie wichtig Geduld ist. Jeder Schritt bringt sie dem Ziel näher und macht sie innerlich stark.
Oben angekommen ist der Wind besonders kräftig. Er bläst farbige Schneekristalle in die Luft. Überall funkelt und glitzert es. Rosa Immergrün bleibt stehen und schaut sich um. Sie hat es geschafft, weil sie nicht aufgegeben hat und im richtigen Moment ruhig geblieben ist. Nun weiß sie: Geduld hilft, stark zu bleiben, selbst wenn alles schwierig erscheint. Die Singenden Klippen erzählen ihr ein Lied von Mut und Ausdauer.
Was lernen wir daraus?
Im Neflental zeigt Rosa Immergrün, dass Geduld und Ruhe dich stark machen. Du musst nicht immer der Schnellste sein. Wenn du gelassen bleibst und langsam voran gehst, findest du oft die besten Antworten. Auch hohe Berge und kalte Winter können dich nicht aufhalten. Du schaffst vieles, wenn du an dich glaubst und auf deine innere Stimme hörst.
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