Konflikte im Neflental einfach gelöst
Im Neflental begann die Blütenwacht. Am Talboden schwebte Frühnebel, der alles in Pastellrosa, Flieder und Smaragdgrün tauchte. Kirsch- und Veilchenblüten leuchteten an alten Bäumen. Zwischen den glänzenden Tautropfen glitzerten feine Spinnweben wie Perlenschnüre. In dieser magischen Zeit wachten die Fabelwesen still zwischen den Stämmen und beobachteten, wie jedes Lebewesen aus dem Winterschlaf erwachte.
An diesem Morgen machte sich Rosa Immergrün auf den Weg zum Kristallsee. Über dem Wasser lag ein sanfter Nebelschleier. Die Pfahlbauten der Flossianer ragten wie kleine Inseln aus der gläsernen Oberfläche. Die bunten Mosaike aus Muscheln und Perlen funkelten selbst im Morgenlicht. Rosa wollte ihre Freundin Lillifloss besuchen, um gemeinsam die ersten Blüten zu bestaunen.
Ein Problem am See
Als Rosa am Ufer ankam, hörte sie laute Stimmen. Zwei Flossianer, Toti und Finn, stritten sich heftig vor ihrer Pfahlbautentür. Toti hielt eine große Muschel in der Hand, doch Finn wollte sie ihm wegnehmen. Beide zogen am Fundstück und stampften mit den Füßen. „Ich habe die Muschel zuerst gesehen!“, rief Toti. Finn schimpfte: „Aber du weißt doch, dass meine Sammlung noch diese eine braucht!“
Sogar die Mosaike an den Häusern schienen ihre Farben zu verlieren, so traurig wirkte der Streit. Rosa sah, dass auch andere Flossianer stehenblieben. Niemand wusste, wie sie den Streit schlichten sollten.
So löst Rosa Immergrün Konflikte
Rosa atmete tief ein. Die kühle Luft war erfüllt vom Duft der Kirschblüten. Sie schritt langsam zwischen Toti und Finn. Mit ruhiger Stimme bat sie beide aufzuhören. „Wartet, lasst uns nicht streiten. Lasst uns reden und eine Lösung finden, mit der ihr beide glücklich seid.“ Die beiden Flossianer hielten inne, denn niemand konnte so freundlich sprechen wie Rosa Immergrün.
„Warum ist dir die Muschel so wichtig?“, fragte Rosa Toti. Toti blickte verlegen auf seine Füße. „Sie ist wie meine Lieblingsfarbe glitzermagisch. Ich wollte sie für meine Mosaikwand am Haus.“ Rosa nickte. „Und warum brauchst du sie, Finn?“ Finn seufzte. „Sie ist die letzte, die mir zum Abschluss meiner Sammlung fehlt. Dann kann ich alles den anderen zeigen.“
Gemeinsam stark im Neflental
Rosa überlegte kurz. Dann schlug sie vor: „Was haltet ihr davon, die Muschel erst in Finns Sammlung zu legen? Danach kann sie zu Totis Wand. Und ihr beide könnt zusammen ein neues Mosaik aus den schönsten Muscheln sammeln. So entsteht ein besonderes Kunstwerk, das allen Freude macht.“
Finn und Toti sahen sich an. Erst waren sie skeptisch, aber sie spürten, dass Rosa recht hatte. Wenn sie kooperierten, würden beide etwas gewinnen. Rosa zeigte ihnen, dass Zuhören wichtig ist. So verstehen Freunde, was den anderen bewegt. Toti lächelte vorsichtig. Finn streckte ihm die Hand hin und beide lachten. Der Streit war vorbei!
Tipps für guten Zusammenhalt im Neflental
In dem zarten Morgenlicht, während die ersten Sonnenstrahlen auf die Pfahlbauten fielen, erzählte Rosa den anderen eine wichtige Sache: „Wenn es Ärger gibt, dann lasst uns gemeinsam sprechen. Fragen helfen mehr als Schreien. Wenn jeder erzählt, wie er sich fühlt, können wir eine Lösung finden. Und wenn wir am Ende zusammen arbeiten, sind wir stärker als allein.“
Die Flossianer waren froh. Sie bewunderten das neue Muschelmosaik, das Toti und Finn bald darauf gemeinsam gestalteten. Es erzählte von Freundschaft, Zusammenhalt und dem Mut, den ersten Schritt zu machen, um einen Streit zu beenden.
Was lernen wir daraus?
Auch im Neflental gibt es manchmal Streit. Doch wer zuhört, fragt und zusammen nachdenkt, findet den besten Weg. Ihr könnt selbst Konflikte lösen, wenn ihr offen seid und niemanden ausschließt. So wachsen Freundschaften. Ein freundliches Wort kann viel verändern und macht aus jedem Streit eine ganz neue Geschichte.
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