Warum Loyalität echte Freundschaften unzerstörbar macht
Im Neflental war der Frühling endlich angekommen. Überall erwachten Blumen zu neuem Leben. Die Vögel sangen ihre Lieder. Rosa Immergrün sprang früh am Morgen aus ihrem Moosbett und fühlte sich voller Energie. Heute sollte ein besonderer Tag werden.
Schon am Bach warteten ihre Freunde. Gemeinsam wollten sie zur Sternenwiese wandern. Sie warben und lachten, schnitten Zweige ab und folgten dem Pfad, den Tau noch glitzern ließ. Weiter oben lag die Sternenwiese: Eine einsame Hochalm, wo nachts kleine, phosphoreszierende Blumen wie Sterne flackerten. Doch heute war Tag. Die winzigen Knospen schlummerten noch. Rosa Immergrün freute sich schon auf den Abend, wenn die Sternenwiese leuchten würde.
Doch zuerst besuchten sie die Veilchenlichtung. Auf dieser versteckten Wiese tauchten überall Veilchen und Krokusse auf, so dicht, dass der Boden ein einziger Teppich aus Violett, sonnengelb und Blattgrün war. In der Mitte ragte eine alte Statue auf, überzogen von weichem, perlgrauem Moos. Sonnenstrahlen schienen direkt in ihre funkelnden Augen. Rosa Immergrün stellte sich auf die Zehenspitzen und bestaunte das Lichtspiel.
Plötzlich hörten sie ein aufgeregtes Rufen aus dem Wald. Es war das Flossianerkind Fern, das panisch durch die Büsche flitzte. “Hilfe!”, rief Fern, “mein kleiner Bruder steckt in einer Spalte zwischen den Felsen gefangen!” Sofort wurde es still. Niemand lachte mehr. Jetzt mussten sie zusammenhalten.
Rosa Immergrün überlegte keine Sekunde. Sie rannte los, und ihre Freunde machten es ihr nach. Egal wie steil der Weg wurde, gemeinsam kletterten sie über Steine und Wurzeln. Fern zeigte ihnen die kleine Felsspalte. Unten jammerte ein leises Stimmchen. Ohne zu zögern schob sich Rosa Immergrün vorsichtig in die schmale Öffnung.
Von oben hielten ihre Freunde sie an den Händen fest, damit sie nicht abrutschte. Unten erreichte sie den kleinen Flossianer. “Hab keine Angst”, flüsterte Rosa Immergrün, “wir bringen dich da raus.” Ganz vorsichtig schob sie den Jungen nach oben. Die Freunde zogen beide wieder ans Licht.
Erleichtert fielen sich alle in die Arme. Fern lächelte und sagte: “Danke. Ihr habt einfach nicht gezögert. Durch euch sind wir sicher.” Rosa Immergrün antwortete: “Freundschaft bedeutet, dass man sich immer hilft – egal wie schwierig es ist.”
Abends setzten sie sich auf der Sternenwiese ins Gras. Die ersten phosphoreszierenden Blumen öffneten ihre Blüten. Weiches, flackerndes Licht breitete sich aus, wie ein Sternenhimmel auf der Erde. Sie sahen sich an und lächelten. In diesem Moment wussten sie: Loyalität macht ihre Freundschaft stark. Wo immer einer Hilfe braucht, stehen sie zusammen. Sie vertrauen einander. Niemand im Neflental kann dieses Band zerstören.
So strahlte die Nacht heller als je zuvor. Rosa Immergrün und ihre Freunde lagen zwischen den leuchtenden Blumen und fühlten sich unbesiegbar – weil sie wussten, was Loyalität wirklich bedeutet. Ihr Versprechen galt für immer: Einer für alle, alle für einen.
Was lernen wir daraus?
Wenn Freunde loyal zueinander sind, hält ihre Freundschaft alles aus. Loyalität bedeutet, dass du für deine Freunde da bist. Zusammen kann man jedes Abenteuer bestehen. Und oft wird sogar die dunkelste Nacht wieder hell, wenn jemand an deiner Seite bleibt. So wird echte Freundschaft mit jeder Herausforderung nur noch stärker.
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