Mit Durchhaltevermögen zum Ziel: Eine Geschichte aus dem Neflental
Im Neflental gab es einen ganz besonderen Tag. Die Sonne schickte ihre goldenen Strahlen auf das weite Plateau. Es war Glanzhoch, das schönste Fest des Jahres. Die Blumen im Bernblütenhain leuchteten in kräftigem Gelb, als würde der Himmel auf der Erde liegen. Um den Hain herum glitzerten Flüsse und kleine Seen, die das Licht wie tanzende Feuerfunken zurückwarfen. Überall roch es nach süßem Honig und frischem Sommerregen.
Bunte Lampions schwebten sanft durch die Dämmerung. Kinder lachten, Erwachsene schmückten Körbe mit saphirblauen, korallenroten und smaragdgrünen Bändern. Am Ufer des Flusses saßen alle Freunde des Tals zusammen, und manche sangen leise Lieder. Rosa Immergrün saß mitten zwischen ihnen. Doch in diesem Jahr hatte sie ein großes Ziel.
Das große Rätsel vom Glanzhoch-Fest
Jedes Jahr wurde beim Glanzhoch-Fest ein Rätsel gelöst. Wer es schaffte, konnte einen Wunsch äußern. Der Preis war ein Bernsteinlicht, das Glück für ein ganzes Jahr brachte. Rosa Immergrün wollte das Rätsel unbedingt lösen. Aber schon der erste Hinweis war schwierig. Im Bernblütenhain mussten drei goldene Blüten gefunden werden. Doch alle sahen gleich aus, und überall summten Bienen und tanzten Schmetterlinge.
Viele Freunde gaben nach einer Weile auf. Sie wollten lieber tanzen, ein Feuer machen oder ein kühles Bad im Fluss nehmen. Rosa Immergrün aber blieb stehen, schaute sich um und überlegte sorgfältig. Dann entdeckte sie einen winzigen Schimmer, ganz hinten bei den größten Büschen.
Mit Mut und Ausdauer durch den Bernblütenhain
Rosa Immergrün ging dorthin, obwohl die Blüten sehr dicht standen. Mit leisen Schritten schob sie vorsichtig Äste beiseite und hörte dabei ihr Herz klopfen. Der süße Honigduft wurde immer stärker. Sie entdeckte tatsächlich die erste goldene Blüte, der eine Biene Gesellschaft leistete. Rosa Immergrün bedankte sich freundlich bei der Biene und suchte weiter.
Die zweite Blüte zu finden war noch schwerer. Jetzt wurde es bereits dunkel, und die Lampions tauchten den Hain in geheimnisvolles Licht. Ihre Freunde riefen nach ihr, weil das Fest immer lustiger wurde, aber Rosa Immergrün gab nicht auf. Sie erinnerte sich daran, dass sich der Lohn fürs Dranbleiben oft erst am Ende zeigt. Nach einer Weile fand sie die zweite Blüte am Ufer eines kristallklaren Teichs, wo kleine Libellen tanzten.
Die letzte goldene Blüte war versteckt im Schatten, ganz nahe beim alten Baumstumpf, an dem niemand vorbei wollte. Rosa Immergrün kletterte mutig über ein paar Wurzeln, obwohl das etwas wackelig war. Endlich hielt sie die dritte goldene Blüte in ihren Händen, und ihr Herz hüpfte vor Freude!
Feuerfunken und ein Wunsch
Mit den drei Blüten kehrte Rosa Immergrün zu den Feiernden zurück. Die Sonne war inzwischen untergegangen, und am Himmel tanzten Sterne. Die Dorfbewohner jubelten, als sie die Blüten sahen. Das Bernsteinlicht leuchtete hell auf, und Rosa Immergrün durfte sich ihren Wunsch überlegen.
Sie wünschte sich, dass jeder im Neflental Mut und Hoffnung bewahrt, wenn etwas nicht sofort gelingt. Denn sie wusste jetzt: Wer mit Durchhaltevermögen sein Ziel verfolgt, kann fast alles schaffen. Die Bernsteinfunken am Festfeuer sprühten besonders hell in dieser Nacht.
Was lernen wir daraus?
Manchmal dauert es ein bisschen länger, bis du dein Ziel erreichst. Andere geben schnell auf, weil sie müde werden oder keine Lust mehr haben. Doch wenn du dranbleibst, mutig weitergehst und auch kleine Schritte machst, kannst du am Ende gewinnen. Mit Durchhaltevermögen erreichst du große Dinge – genau wie Rosa Immergrün im Neflental beim Glanzhoch-Fest im Bernblütenhain.
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