Mut zur Wahrheit im Neflental
Im Neflental beginnt der Frühling. Überall blühen neue Blumen. Am Rand vom Smaragdgrund leuchtet das Gras. Es sieht aus, als hätte jemand Edelsteine auf den Boden gestreut, so grün ist es. Rosa Immergrün läuft an diesem Morgen den Pfad entlang. Der Wind ist warm und die Sonne streichelt ihre Wangen.
Heute hat sie ein unsicheres Gefühl. In ihrem Herzen weiß sie, sie muss jemandem heute die Wahrheit sagen. Aber sie hat Angst davor. Wird ein Freund böse sein? Wird jemand traurig werden? Rosa Immergrün merkt, dass Ehrlichkeit Mut kostet. Und doch weiß sie: Im Neflental sagt man, dass die Wahrheit wie ein Schlüssel ist. Sie öffnet Türen zu neuen Abenteuern und zu guten Freundschaften.
Die Veilchenlichtung und das große Geheimnis
Im Neflental gibt es eine wunderbare Lichtung, die Veilchenlichtung. Hier wachsen Veilchen, Krokusse und das Moos duftet süß. In der Mitte steht eine alte Statue. Sie ist mit weichem Moos bedeckt und die Sonnenstrahlen lassen ihre Augen schimmern. Violette, gelbe und grüne Farben tanzen im Sonnenlicht. Rosa Immergrün geht auf die Statue zu. Sie weiß, hier denkt sie oft am besten nach.
In der Tasche trägt sie einen kleinen, runden Stein. Sie hat ihn gestern am Fluss gefunden und mitgenommen. Sie wollte ihn unbedingt behalten. Doch eigentlich gehört er Mino, ihrem Freund, der ihn verloren hat. Mino sucht schon den ganzen Tag. Viele Freunde helfen ihm, aber niemand findet den Stein. Nur Rosa weiß, wo er ist.
Der Mut zur Wahrheit
Rosa Immergrün erinnert sich daran, was die weißen Elfen immer sagen: “Wahrheit macht das Herz leicht und den Tag hell.” Sie setzt sich ins grasgrüne Smaragdgrund und schaut sich den funkelnden Stein an. Er glitzert in Perlweiß und Blattgrün.
Da hört sie Stimmen. Mino und die anderen Kinder kommen zur Veilchenlichtung. Sie suchen noch immer den Stein. Rosa zögert. Sie drückt den Stein fest in ihrer Hand. Was wird passieren, wenn sie nun sagt, dass sie ihn genommen hat?
Sie steht auf und ruft: “Mino? Ich muss dir etwas sagen.” Ihr Herz klopft laut, weil sie weiß, dass die Wahrheit jetzt schwer auszusprechen ist. “Ich habe deinen Stein gefunden. Ich war neugierig und habe ihn behalten. Es tut mir leid. Ich wollte ehrlich sein und nicht länger schweigen.”
Mino schaut erst überrascht. Dann lächelt er. “Danke, Rosa. Ich bin froh, dass du es sagst! Das zeigt, dass du mutig bist und mir vertraust.” Die anderen Freunde klatschen und freuen sich mit ihnen. Niemand schimpft. Sie sehen, dass Rosa ehrlich ist, auch wenn es nicht leicht war.
So wird das Neflental noch heller
Die Sonne scheint jetzt noch wärmer über den Smaragdgrund. Die Veilchenlichtung wirkt heller. Das violette, sonnengelbe und blattgrüne Licht strahlt. Rosa Immergrün fühlt sich viel besser. Sie weiß, dass Mut zur Wahrheit Freundschaften stark macht. Sie lacht und spielt mit den anderen, denn ihr Herz ist nun wieder leicht.
Was lernen wir daraus?
Ehrlich zu sein, erfordert manchmal Mut. Aber es ist besser, die Wahrheit zu sagen, denn dadurch entstehen Vertrauen und Freude. Auch wenn wir einen Fehler gemacht haben, können wir es zugeben und daraus lernen. Im Neflental zeigt Rosa Immergrün, dass die Wahrheit die Welt bunter und schöner macht.
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