Geschichten aus dem Neflental: Gerechtigkeit für alle im Glanzhoch
Im Neflental feierten alle das Glanzhoch. Die Sonne leuchtete goldgelb und sandte goldene und bernsteinfarbene Strahlen über das weite Plateau. Bunte Lampions schwebten am Himmel, die Flüsse funkelten in Saphirblau, und die Wälder strahlten im kräftigen Smaragdgrün. Am Flammenbusch-Hain, dessen Sträucher im Sommer schon einen rotgoldenen Schimmer trugen, sammelten sich die Völker. Die Buchianer, Flossianer, Bergsteins und die weißen Elfen kamen zusammen. Überall am Ufer der kleinen Seen knisterten Lagerfeuer, und alle stimmten leise Lieder an.
Rosa Immergrün und das große Wettrennen
An diesem Tag wollten alle ein Wettrennen machen. Wer als Erster vom Flammenbusch-Hain zum höchsten Punkt des Glanzhoch-Plateaus lief, sollte einen goldenen Zweig bekommen. Rosa Immergrün freute sich darauf, aber einige andere Kinder bekamen Sorgen. Der flinke Flossianer-Frosch Jubelbamm konnte sehr gut schwimmen, aber den steilen Hang hinauf lief er langsam. Die Buchianerin Linde hatte kurze Beine, doch ihre Freundin funkelte vor Vorfreude.
„Ist das gerecht?“, fragte Linde. „Nicht alle sind gleich gut im Rennen. Wird es da Gerechtigkeit für alle geben?“ Die Kinder schauten sich fragend an.
Gerechtigkeit für alle im Neflental
Rosa lachte. „Was bedeutet Gerechtigkeit wirklich?“, überlegte sie laut. „Es reicht nicht, wenn jeder denselben Weg läuft. Es ist gerechter, wenn jeder die gleichen Chancen hat, mitzumachen und zu gewinnen.“
Sie schlug vor, dass alle eine Strecke wählen, die zu ihnen passt. Die Flossianer durften einen Flussabschnitt schwimmen. Die Buchianer sollten durch den Farnwald flitzen und die Bergsteins konnten über Felsen klettern. Ein Teil des Rennens führte auch über die funkelnden Wiesen, die für alle offen waren. Wer alle Aufgaben schaffte, feierte mit am Ziel.
Die weißen Elfen halfen, die Wege zu markieren. Sie flatterten über die Pfade und streuten gläserne Blüten, damit sich niemand verirrte. So entstand für jeden eine faire Aufgabe. Jeder brachte seine Stärken ein, doch alle erlebten den Spaß gemeinsam.
Ein Fest der Vielfalt im Flammenbusch-Hain
Am späten Nachmittag erreichten alle das Lagerfeuer am Flammenbusch-Hain. Die Sträucher schimmerten wie Flammen in den letzten Sonnenstrahlen. Stolz kamen die Kinder nacheinander ins Ziel und wurden von Jubel und Musik empfangen. Keiner gewann alleine. Sie hielten den goldenen Zweig zusammen in die Luft, und das Licht spiegelte sich in ihren lächelnden Gesichtern.
Linde lächelte zum Flossianer-Frosch. „Heute habe ich gelernt: Gerechtigkeit für alle bedeutet nicht, dass alle das Gleiche machen. Es heißt, jeder darf anders sein und trotzdem dazugehären.“ Die anderen nickten und lachten fröhlich. Das Feuer war warm, die Lampions leuchteten, und das Tal fühlte sich wie eine große Familie an.
Was lernen wir daraus?
Im Neflental erlebten sie beim Glanzhoch-Fest, dass wirklich gerechtes Zusammenleben mehr bedeutet als gleiche Regeln für alle. Es geht darum, dass jeder mitmachen kann, so wie er ist. Zusammen macht das Leben im Neflental am meisten Freude, wenn sich alle anerkennen und niemand ausgeschlossen wird. Gerechtigkeit für alle bedeutet, einander zu helfen – und jeden wertzuschätzen, egal wie verschieden sie sind.
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