Toleranz macht stark: So wirst du ein echter Held!

Toleranz macht stark im Neflental

Im Neflental ist ein kalter Winter angebrochen. Schnee bedeckt die Wiesen und die Bäume glitzern im Morgensonnenschein, als Rosa Immergrün aufwacht. Der Tag beginnt früh, weil Rosa Immergrün viel vorhat. Sie möchte alle Freunde im Neflental sehen und ihnen eine kleine Überraschung bringen.

Rosa Immergrün stapft durch das knirschende Weiß, vorbei an hohen Fichten, bis sie beim Eisrosengarten ist. Dort staunt sie jedes Mal. Unter der glitzernden Eisschicht schlafen viele Rosenblüten. Sie sehen aus wie aus Glas. Ein Ort voller Zauber, aber heute wirkt er noch ruhiger und kälter als sonst.

Am Rand des Eisrosengartens stehen schon ihre Freunde. Da sind Buchianer mit ihren festen, holzigen Händen, Flossianer mit dem lustigen blauen Schimmer auf der Haut und sogar ein paar Bergsteins, die sonst selten aus den Bergen kommen. Doch alle stehen stumm in kleinen Gruppen beieinander.

Rosa Immergrün merkt sofort, dass etwas nicht stimmt. Niemand sagt etwas. Die Flossianer werfen den Bergsteins misstrauische Blicke zu. Die Buchianer drehen sich sogar weg. Schon seit Tagen hört Rosa Immergrün, dass sich viele über andere beschweren. „Die sehen so komisch aus“, sagt jemand. „Die reden so leise, man versteht sie ja nie“, meckert ein anderer.

Doch Rosa Immergrün lässt sich nicht einschüchtern. Sie hüpft in die Mitte und ruft fröhlich: „Ich habe eine Idee! Lasst uns gemeinsam zur Veilchenlichtung gehen! Dort wartet ein besonderes Abenteuer auf uns!“ Etwas zögerlich folgen die anderen. Sogar die Bergsteins trotten mit, wenn auch mit verschränkten Armen.

Gemeinsam auf der Veilchenlichtung

Bald sind sie auf der Veilchenlichtung angekommen. Dort ist alles voller leuchtender Farben: Veilchen in dunklem Violett, Krokusse in frischem Grün und sonnigem Gelb. In der Mitte steht eine große Statue, ganz mit Moos bedeckt. Ihre Augen leuchten im Licht der warmen Wintersonne. Hier fühlt sich jeder willkommen.

Doch plötzlich entdeckt ein Bergstein, dass ein Loch im Boden klafft. Es knackt, und einer der Flossianer rutscht hinein. Sofort will Rosa Immergrün helfen. „Wir müssen zusammenarbeiten! Nur dann bekommen wir ihn wieder heraus!“ ruft sie. Die Buchianer reichen mit ihren langen Wurzeln eine Hand hinunter, Flossianer bilden eine leuchtende Kette und der Bergstein hält mit seinen starken Armen alle fest.

In wenigen Minuten ziehen sie den Freund aus der Grube. Alle lachen erleichtert. Jetzt sehen sie sich anders an: Nicht als Fremde, sondern als Helden, weil sie gemeinsam geholfen haben.

Toleranz macht stark – Jeder ist anders, aber alle sind besonders

Nach dem Abenteuer setzen sich alle auf die weichen Veilchen. Die Farben um sie herum leuchten, und das Licht der Sonne streift die Statue. Einige erkennen, dass sie nie wieder jemanden wegen seiner Hautfarbe, seiner Stimme oder seiner Art ausschließen wollen. „Jeder hier kann etwas Besonderes“, sagt ein Buchianer. „Nur zusammen sind wir wirklich stark.“

Noch lange sitzen sie zusammen und erzählen Geschichten. Die Bergsteins reden über Edelsteine in den Bergen, die Flossianer singen Lieder vom Wasser, und die Buchianer zeigen, wie sie aus Ästen kleine Figuren knüpfen.

Was lernen wir daraus?

Jeder und jede ist anders. Aber gerade das macht das Neflental zu einem besonderen Ort. Wenn wir tolerant sind und andere so nehmen, wie sie sind, werden wir stark. Gemeinsame Abenteuer und Hilfe machen aus allen echte Helden. Und vielleicht – das hat Rosa Immergrün heute gezeigt – beginnt Toleranz mit einem offenen Herz.

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