Wieder einmal befindet sich ein Schiff, das Migranten im Mittelmeer rettet, in der Schwebe auf See. Die maltesischen und italienischen Behörden verweigern dem Schiff “Lifeline” mit 220 Flüchtlingen an Bord das Anlegen in ihren Häfen. Beide Länder haben bereits vor zwei Wochen ihre Häfen für ein Schiff mit rund 630 Flüchtlingen an Bord geschlossen. Der neue italienische Innenminister Matteo Salvini ordnete an, dass das Schiff “Aquarius” nicht in italienische Häfen einlaufen darf, da der Inselstaat Malta dafür verantwortlich sei. Malta lehnte ab.
Daraufhin bot der neu gewählte spanische Premierminister Pedro Sánchez dem Schiff Zuflucht in Spanien an. Wie unsere Infografik auf der Grundlage von Daten des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR zeigt, ist die Zahl der Menschen, die über das Mittelmeer in Europa ankommen, seit ihrem Höchststand im Jahr 2015 zurückgegangen. Spanien hat in diesem Jahr (Stand Ende Juni) Italien überholt und die meisten Ankünfte über das Meer aufgenommen. Die Zahl der in Griechenland ankommenden Menschen ist in den letzten Jahren zurückgegangen, da ein Abkommen zwischen der EU und der Türkei in Kraft ist, das die Migration über diese Route stoppt. Das UNHCR schätzt, dass allein auf der Mittelmeerroute von 2014 bis Juni 2018 mehr als 16.300 Menschen vermisst oder für tot gehalten werden.
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